Meine Bestrebungen von mir produzierten Müll auf das kleinstmögliche Maß (sprich: NULL) zu verringern, sollen auch im neuen Jahr vorangetrieben werden. Da ich besonders gerne Dinge selber herstelle, habe ich Taschentücher selbst genäht.
Um ehrlich zu sein habe ich Taschentücher als Solches eigentlich nie wirklich hinterfragt. Sie erfüllen ihren Zweck und wirkliche Alternativen (außer der guten alten Nasenspülung) gibt es nicht, um seine Nase schnell und vor allem unterwegs zu reinigen. Doch Einwegtaschentücher aus Papier verursachen Müll. Auch wenn sie z. B. kompostierbar sind, benötigen sie sehr lange um sich zu zersetzen und sie sind bekannterweise in Plastik verpackt. Bei Menschen, die wie ich außerdem von Allergien und Heuschnupfen geplagt sind, kommt also schnell eine Menge Müll zusammen, der sich leicht vermeiden lässt.
Taschentücher aus Stoff sind die Alternative. Ich kenne sie noch aus Kindertagen mit bunten Figuren oder Blumen bedruckt. Damals hat es doch auch funktioniert und niemand hat es hinterfragt, wieso also nicht wieder zurück zum Stofftuch? Als ich nach Stofftaschentüchern recherchierte, hab ich nicht schlecht gestaunt, wie wenige für mich geschmacklich schöne Optionen es doch gibt und auch die Preise sind zum Teil nicht ohne. Flohmärkte sind sicher ein super Ort um günstig an Stofftaschentücher zu kommen. Ich wollte etwas dezentes ohne Schnickschnack und Muster – auch beim Naseputzen soll der Stil nicht zu kurz kommen. Mir fiel der weiße Kopfkissenbezug ein, den ich einmal in der falschen Größe gekauft hatte und der seitdem, wartend auf ein neues Nähprojekt, zwischen meinen Stoffresten lag.
Man kann einen Baumwollstoff einfach in der gewünschten Größe zuschneiden bzw. einreißen und dann ein paar Fäden ziehen, um den Stoff beim waschen nicht weiter ausfransen zu lassen. Verwenden lässt sich natürlich auch Jersey (ein altes T-Shirt z. B.), da sollte mit den Rändern beim waschen eigentlich gar nichts passieren. Ich halte einen Baumwollstoff für angebrachter und den kann man auch entsprechend in der Maschine waschen, um alles wieder rein zu bekommen. Ich habe mich außerdem für die »ordentlichere« Variante mit einem umgenähtem Rand entschieden.
ANLEITUNG
Man benötigt den gewünschten Stoff, eine Schere und eine Nähmaschine mit Saumfuß.
Stofftaschentücher gibt es in unterschiedlichen Größen. Taschentücher für Herren sind deutlich größer. Ich wollte gerne ein kleines unauffälliges Maß und habe ein Papiertaschentuch als Vorlage genommen: 20 x 20 cm groß, perfekt auch für die Hosentasche.
Die Stofftücher mit der Nähmaschine säumen und, wenn gewünscht, entsprechend falten und bügeln.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und die Tücher machen sich bisher in meinem Alltag gut. Für unterwegs nutze ich einen kleinen Stoffbeutel. Nach und nach werde ich noch mehr nähen, bis mein Stoff aufgebraucht ist. Ob die Menge für eine Erkältung oder in der Heuschnupfenzeit ausreicht, wird sich zeigen.