Mein Leben auf Zero Waste auszurichten, ist von einer leidenschaftlichen Idee zu einer Überzeugung geworden. Ich freue mich jedes Mal, wenn wieder Markttag ist und ich Lebensmittel kaufen kann, zu denen ich mir vorab genau überlegt habe, was ich damit zubereiten möchte. Lebensmittel einzukaufen, war früher immer ein richtiges Übel für mich und sorgte eher für miese Laune als Vorfreude. Es bedeutete immer Stress und vielleicht hat es mich auch schlicht überfordert, aus den abertausenden reizüberflutenden Angeboten im Supermarkt das „Richtige“ auszuwählen.
Alle Ideen beginnen klein.
Nun kaufe ich noch bewusster als vorher. Mit Planung und Vorbereitung ist es wirklich nicht schwierig. Ich habe immer einige Stoffbeutel dabei, für den Fall, dass ich unterwegs noch spontan etwas einkaufen möchte. Gläser und Dosen nehme ich nur mit, wenn ich sicher weiß, was ich benötige, z. B. auf dem Wochenmarkt. Mit meinen eigenen Behältern hatte ich bisher noch nie Probleme und die liebe Frau vom Butter/Eier/Käse-Stand packt mir jedes Mal voller Freude ihre Ware in meine schönen silbernen Edelstahldosen (von ECO Brotbox). Es freut mich sehr, wenn auch die Verkäufer zu mir sagen, dass sie es toll finden, dass ich darauf achte. Das Feedback ist immer positiv. Mehrfach habe ich beobachtet, wie anderen Kunden mein Verhalten auffiel und sie leise “Ach das ist ja eine gute Idee” oder “Stimmt, ich wollte auch auf Plastiktüten verzichten” murmeln hörte. Jeder noch so kleine Schritt ist ein Anfang um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Alle Ideen beginnen klein. Je mehr Menschen zum Vorbild werden, umso eher wird ein Umdenken angestoßen werden.
„To go“ kaufe ich so gut wie gar nicht mehr, höchstens etwas vom Bäcker direkt auf die Hand oder in ein Tuch. Durch das regelmäßigere Einkaufen und Kochen, kann ich Reste zur Arbeit zum Mittagessen mitnehmen. Dadurch spare ich Geld und Zeit. Natürlich ist mein Zero Waste-Alltag noch nicht perfekt. Hin und wieder muss auch ich Rückschläge hinnehmen. Auf meiner Arbeit zum Beispiel kann ich Zero Waste im Grunde vergessen, da dort leider kaum Recycling betrieben wird. Das stört mich extrem, aber ich kann nur bedingt etwas dagegen tun. Es ist mir z. B. nur teilweise möglich, den Müll, der während meiner Arbeitszeit durch mich verursacht wird, mit nach Hause zu nehmen und dort korrekt zu entsorgen. Das ist nicht abwegig, ist aber gewissermaßen übertrieben, da ich zu Hause nur limitierte Möglichkeiten habe und diese für meinen privaten Müll nutzen muss. Umso wichtiger ist es, den Abfall erst gar nicht entstehen zu lassen.